Als wir zum 1. Mal im Sommer 2000 zu Besuch in einem Tierheim waren, lernten wir Bully
kennen, Bully war ein American Staff.- Mix. Wir haben ihn sofort in unser Herz geschlossen, konnten ihn aber leider
nicht nehmen, weil wir schon 2 Rottweiler hatten. Nach ein paar besuchen, sprach
uns die 1. Vorsitzende an, sie wusste durch vorher gehende Gespräche, dass wir
große Rottweiler -Fans waren und sind. Da Bully keinen an sich heran lies fragte
sie uns, ob wir uns ihn nicht mal anschauen und vielleicht mit ihm spazieren
gehen können. Aber dies gestaltete sich gar nicht so einfach, denn wenn Bully
aus seiner Box heraus kam, griff er meine Mann sofort an. Mein Mann wehrte Bully
mit Händen und Füssen ab und das ging fast einige Wochen so ab. Aber wir gaben
nicht auf. Eines Tages als wir mit Bully unsere Runde drehen, hatte ich etwas
etwas im Auto vergessen und holte es schnell. Als ich zurück kam, staunte ich
nicht schlecht, Rolf saß auf einer Bank und Bully auf seinem Schoß, Bully leckte
meinen Mann das Gesicht ab. Von da an ging es berauf, eine Vertrauensbasis wurde
langsam aufgebaut. Ich erreichte es über spielen mit Bully. Wenn man schnell
genug war konnte man ihm einen Halti umbinden.
Aber
Bully wehrte sich gegen das tragen eines Haltis, man konnte kaum ein paar
Schritte mit ihm spazieren gehen, wo er sich nicht mit den Vorderpfoten das
Gesicht blutig kratzte. Da er aber ein Listenhund war, musste er laut Gesetzt
ein Halti oder Maulkorb tragen.
Da
Bully gerne mit Quietschpuppen und Bälle spielte kamen wir auf die Idee, dass er
während des Spazierganges einen Ball oder eine Puppe tragen sollte und es
klappte hervorragend. Sein Vertrauen zu uns wurde immer besser und er schmuste
sehr gerne.
![]() |
![]() |
![]() |
![]() |
Da ich nicht ohne Hund mit spazieren wollte, habe ich eine kleine Staff.- Hündin Namens Maja mitgenommen. Maja war ganz lieb und unkompliziert. Zum Glück bekam Maja ein schönes Zuhause. Ich habe mir Hilde ausgesucht, die auch nie einen Hauch einer Chance auf ein neues Zuhause bekam, dazu komme ich später.
Aber jetzt erst einmal wieder zu Bully. Rolf übte mit ihm. Bully kannte keine Grundübungen. Rolf musste viel Geduld aufbringen. Aber Lachen mussten wir viel über diesem Clown. Wenn er Sitz machen sollte und Rolf sich umdrehte und sich einige Schritte von ihm entfernte, schlich er hinterher oder wenn Rolf um den sitzenden Bully herum ging, stand er keineswegs auf, nein er drehte sich sitzend auf seinen Po immer mit Rolf mit. Langsam aber Sicher kapierte er was wir von ihm wollten. Da die Leute im Tierheim Angst vor Bully hatten und nicht mit uns zusammen arbeiten wollten, kam es immer wieder zu Übergriffen. Wenn Bully jemanden erwischte hielt er denjenigen am Ärmel, Hosenbeinen usw. fest. Er zerriss Kleidungen uns es gab derbe blaue Flecken, verständlich, dass man Angst vor Bully hatte. Aber wer mit uns ging, hätte dieses Problem mit Bully lösen können. Wir hatten mit unseren Rottweilern in der Hundeschule vom Tierheim Iserlohn den Verhaltenstest gemacht, also die Maulkorb und Leinenbefreiung. Man bot uns an, sich den Bully mal anzuschauen und umsonst zu trainieren. Also ab zur Hundeschule, das war ungefähr März /April 2003 ( mit Genehmigung vom Vorsitzenden) alle anderen Kosten, wie Versicherung, Fahrkosten und Prüfungsgebühren haben wir aus eigener Tasche bezahlt. Das erste was Bully auf dem Platz machte, er schnappte sich den Ärmel von der Trainerin, wir sollten aber nicht eingreifen. Nach einer Viertelstunde mussten wir sie erlösen, denn Bully hätte wahrscheinlich nicht losgelassen. Von dieser Zeit haben wir leider nur wenige Bilder und die sind noch nicht einmal schön.
![]() |
![]() |
![]() |
Wenn
die Trainingstunde vorbei war und bevor es zurück ins Tierheim ging, spielte Bully noch etwas herum. Bully liebte Bälle über alles, da war es nur natürlich,
dass er sich für die Flyballmaschine interessierte. Er schnappte sich einen Ball
nach den anderen, mitunter hatte er drei Bälle auf einmal im Maul, mit dem
wieder abgeben hatte er so seine Schwierigkeiten. Was er einmal hatte war alles
seins. Auf der Fahrt zum Tierheim war er dann immer ko. Wir haben mit Bully über ein Jahr lang die Hundeschule besucht, damit er mit anderen Menschen
und Hunden in Kontakt kam. Am 09.10.2004 Bully und wir den Verhaltenstest
abgelegt. Nun konnte Bully mit uns ohne Maulkorb herum laufen, aber seinen Ball
hat er wenn wir spazieren, gingen immer mitgenommen.
Wir haben mit Hilde, die ich nach Maja zum Spazieren gehen mitgenommen habe, auch den Verhaltenstest gemacht haben. Hilde hat mit Bravour den Verhaltenstest bestanden. Sie schaute auch immer ganz interessiert beim Bully zu. Während Hilde mit meinen Mann am üben war, habe ich mit Bully am Straßentest teilgenommen, eine kleine Auffrischung.
![]() |
![]() |
Hier auf den Fotos sind einige Hunde aus dem Tierheim, die wir Ehrenamtlichen betreut haben.
![]() |
![]() |
Zwar hatte Bully jetzt den Verhaltenstest mit uns gemacht, aber im Tierheim traute man Bully nicht über den Weg. Statt mit uns zu üben und das Vertrauen zu ihm aufzubauen, hieß es immer jetzt nicht, haben keine Zeit usw. so verstrichen die Jahre für Bully im Tierheim ohne das er je eine Chance bekam. Einige Leute aus meinen Bekanntenkreis und auch unsere Freunde aus Österreich hatten keine Angst vor ihm, wie hier auf dem Fotos zusehen ist.
Meine Bekannte Freunde aus Österreich, die mehrmals im Jahr zu Besuch kommen!
![]() |
![]() |
![]() |
![]() |
![]() |